Wenn Katzen auf Katzen starren …
…sieht das erstmal harmlos aus. Aber ist es das auch?
Wenn wir Menschen jemandem in die Augen sehen, ist das ein intensiver Kontakt und kann durchaus Innigkeit ausdrücken. Bei Tieren ist das aber anders.
Einer meiner Kunden berichtete mir kürzlich erstaunt von einem Erlebnis mit seinen beiden Katzen. Er hatte für seine vorhandene ruhige Katze eine junge, temperatmentvolle Katze zur Gesellschaft geholt. Durch das vorübergehend installierte Gitter starrten sich beide wie gebannt mehrere Minuten lang an, bis die Jüngere von beiden zurückwich und sich abwandte.
Starren mit weit geöffneten Augen ist ein direktes Signal, welches die Katze als aggressiv und bedrohlich empfindet.
Im Beispiel meines Kunden führten die beiden Tiere ein subtiles Machtspiel aus, bei dem am Ende die jüngere Katze durch das Wegdrehen die Kapitulation anzeigte.
Mit dieser feinen Art der Kommunikation ist es Katzen möglich, Rivalitäten untereinander auszutragen, ohne den Gegener angreifen zu müssen und eigene Verletzungen zu riskieren. Aber das funktioniert auch in der Kommunikation zwischen Katze und Mensch.
Sehen wir als Menschen – ohne aggressiven Hintergedanken – unsere Katze an, so kann es passieren, dass sie diesen Blick nicht als innige Liebe interpretiert, sondern als Machtspiel oder gar Aggression.
Durch langsames Blinzeln kann man hingegen der Katze signalisieren, dass man Vertrauen zu ihr hat. Sie empfindet die Geste weniger aggressiv und wird vielleicht sogar Ihr Blinzeln erwidern.
So, jetzt haben Sie genug auf diese Seite gestarrt. Ich hoffe, der Artikel hat Ihnen gefallen und Sie konnten etwas über die Kommunikation mit Katzen für sich mitnehmen.
Foto: © Julia Prang